Die Strategie und das Marketing der Skigebiete in den europäischen Alpen sind nach wie vor von Wachstumsorientierung und dem Ausbau der technischen Schneeproduktion zur Sicherung einer hohen Schneesicherheit geprägt. Das Forscherteam Prof. Ulrike Pröbstl-Haider (BOKU Wien), Prof. Thomas Bausch (Hochschule München) und Florian Ortanderl (Freie Universität Bozen) sind dieser Frage in einer wissenschaftlichen Studie nachgegangen.
Diese stellt diese Studie die Hypothese auf, dass Wintersporturlauber neben einem leistungsfähigen Skigebiet weitere Erwartungen an die Aktivitäten während ihres Aufenthalts haben, die je nach skifahrerischem Niveau und persönlichen Vorlieben variieren. Die vorliegende Studie befragt 1413 alpine Skitouristen zu ihrem Tagesablauf, ihren Aktivitäten und den in Anspruch genommenen Dienstleistungen im Skigebiet. Die Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede in den Aktivitätsprofilen mit sechs klar unterscheidbaren Gästesegmenten auf. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer maßgeschneiderten Produktentwicklung, die das gesamte Spektrum an Wintererlebnissen berücksichtigt, sowie von Preisstrategien, die speziell auf die identifizierten Segmente ausgerichtet sind. Darüber hinaus unterstreichen die Ergebnisse, dass Skigebiets- und Destinationsmanager die täglichen Veränderungen der Schnee- und Wetterbedingungen in ihre Strategien einbeziehen müssen, um den klimatischen und demografischen Wandel zu berücksichtigen.
Der englischsprachige wissenschaftliche Artikel ist im International Journal of Tourism Research open source publiziert und kann hier eingesehen werden.